Forschungsprojekt von Prof. Dr. Andrea Rapp (TU Darmstadt) und Prof. Dr. Eva Wyss (Universität Koblenz) 

Teil I: Im Rahmen der Ausstellung HILDE ROTH. Eine Zeitreise durch Darmstadt 1950-1990 stellen Prof. Dr. Andrea Rapp (TU Darmstadt) und Prof. Dr. Eva Wyss  (Universität Koblenz) ihr aktuelles Forschungsprojekt vor: Wann haben Sie zuletzt einen Liebesbrief geschrieben, wann zuletzt einen erhalten? Schreiben Sie Ihrem Partner, Ihrer Partnerin regelmäßig kleine Botschaften als SMS, auf Facebook oder WhatsApp? Spontan gefühlsüberbordend oder wohlüberlegt und ausgefeilt? Wir alle tun es und wir alle schätzen diese Botschaften, sie sind Ausdruck unserer Identität, unserer Lebenswirklichkeit und unseres Gefühlslebens. Daher sind sie auch eine hervorragende Quelle für Forschungen zur Sprache der Emotionen, zur Alltagssprache, zu gesellschaftlichen Veränderungen quer durch alle Altersgruppen, Milieus und Orientierungen und damit auch für eine Kulturgeschichte der Liebe und des Liebesdiskurses. Bislang gibt es keinen offiziellen Auftrag zur Sammlung, Bewahrung und Pflege dieses alltäglichen Kulturguts, daher haben sich Wissenschaftler*innen und Institutionen aus Koblenz und Darmstadt zusammengeschlossen und ein Liebesbriefarchiv aufgebaut, das gemeinsam ausgebaut, gepflegt und wissenschaftlich erschlossen wird. Es umfasst derzeit rund 20.000 Briefe und wächst stetig weiter an. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre geförderten Projekt soll dieses Archiv nun gemeinsam mit Bürger*innen untersucht, digitalisiert und analysiert werden. Das Projekt begleitet Bürgerforscher*innen auch bei unterschiedlichen text- und sprachbasierten Forschungspraktiken. Wir stellen Ihnen nicht nur das Liebesbriefarchiv und die aktuellen Forschungen vor, sondern wir lesen vor allem auch aus ausgewählten Liebesbriefen und veranschaulichen damit die Möglichkeiten gemeinsamer Forschungen. Zugleich möchten wir Sie anregen, selbst aktiv zu werden, sich inspirieren zu lassen und Liebesbriefe und –botschaften zu schreiben. Kontakt und Information: Prof. Dr. Andrea Rapp, TU Darmstadt / Prof. Dr. Eva Wyss, Universität Koblenz, liebesbriefarchiv@uni-koblenz.de (https://liebesbriefarchiv.wordpress.com/
https://www.facebook.com/LBriefarchiv/

 

Teil II ab 17 Uhr: Im Anschluss kann wer mag selbst aktiv werden: Ann Dargies und Heike Stock (Theater Transit) sind mit ihrem „Büro für nicht geschriebene Liebesbriefe“ vor Ort und schreiben für Sie die Liebesbriefe auf, die Sie immer schon schreiben wollten, es aber bislang nicht getan haben! So beschreiben die beiden Performerinnen ihr Projekt: In die Weite des Georg Büchner Platzes gesetzt: Ein winziger Schreibtisch, eine schlichte Theaterfigur, Schreibwerkzeug, ein Hocker gegenüber. Ein Kokon der Intensität darf entstehen, durch die schlichte Verabredung: „Ich schreibe für Dich“!
Die Veranstaltung findet auf dem Georg Büchner Platz statt. 

Kunstforum der TU Darmstadt
Hochschulstraße 1, 64289 Darmstadt
Findet an zentralen öffentlichen Orten in Darmstadt statt

Eintritt
Frei

Öffnungszeiten
Mo-So 24/7