Friedrich Robert Otto Emmel (*1888 DE), Auf dem Römerberg aufgestellter Maibaum und Hakenkreuzfahnen mit Publikum, Frankfurt 1936 © Historisches Museum Frankfurt

Friedrich Robert Otto Emmel (*1888 DE), Stände auf einer Festwiese zur Maifeier, dahinter Hakenkreuzfahnen und eine Tribüne mit einem großen Hakenkreuz, Frankfurt zwischen 1933 und 1944 © Historisches Museum Frankfurt

Friedrich Robert Otto Emmel (*1888 DE), Zuschauer auf Grasbahn des Frankfurter Flughafens beobachten einen Zeppelin bei der Landung, Frankfurt nach 1936  © Historisches Museum Frankfurt

Friedrich Robert Otto Emmel (*1888 DE), Adolf Hitler spricht in der Festhalle, Frankfurt 16. März 1935 © Historisches Museum Frankfurt

Schöne ordentliche Bilderwelt – Erziehung zum Wegsehen?
2. Juni 2021 – 3. Juni 2022

Das Projekt „Schöne ordentliche Bilderwelt – Erziehung zum Wegsehen?" beleuchtet ausschnitthaft aus fotohistorischer Perspektive eine Epoche der Frankfurter Fotografie, die in ihrer manipulativen Struktur massiv war: die nationalsozialistische Bildberichterstattung.

Gezeigt wird der Nachlass des Fotografen Otto Emmel (*1888 DE-?), dessen Hauptwerk in die Zeit des NS fällt. Er veröffentlichte u.a. als Fotojournalist in der Frankfurter Zeitung. Die ausgestellten Motive Otto Emmels befassen sich mit dem urbanen, jungen Lebensalltag in der Stadt, den politischen und kulturellen Festereignissen, dem Sport und der Vereinskultur. Die Bilder zeigen die Interaktion des Menschen als Individuum oder als Gruppe im Stadtraum. In welcher Form wurde die Stadtarchitektur für die ästhetische Formung nationalsozialistischer Ideologie genutzt? Welche Rolle spielten Fotograf_innen in diesem Prozess?

Einblicke in den NS-Alltag als Motive der Fotografie werden dabei aus unterschiedlichen Perspektiven hinterfragt, aus der auch wir als Betrachter_innen heute Bildmedien wahrnehmen: etwa der politischen, psychologischen, sozialen, emotionalen und künstlerischen Ebene. Wie erzeugten und lenkten die Bilder mit ihrer rhetorischen Funktion gesellschaftliche Diskussionen? Wie formierten sie die Darstellung von Alltag und gesellschaftlichem Leben im NS-System? Wie sprechen sie einzelne Betrachter*innen an? Was blenden sie aus? Die Präsentation zeigt auch, wie kritische Zeitzeug_innen Funktionen und Formen des damals neuen Massenmediums Fotografie zu beschreiben versuchten.

Der Nachlass des Frankfurters Otto Emmel ist einer unter mehreren großen Nachlässen von Fotoberichterstatter*innen im Nationalsozialismus in Frankfurt, der im HMF aufbewahrt wird. Im Rahmen dieser Präsentation wird die Biografie Emmels soweit wie möglich rekonstruiert.

„Schöne ordentliche Bilderwelt – Erziehung zum Wegsehen?" weist zugleich auf die am 28. Oktober 2021 eröffnende, umfassende Sonderausstellung im HMF „Frankfurt und der NS – Eine Stadt macht mit" voraus.

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main

www.historisches-museum-frankfurt.de

Eintritt
8 Euro / 4 Euro (ermäßigt)
Jeden letzten Samstag im Monat (auch im August) freier Eintritt

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di - Fr 10 - 18 Uhr
Sa - So 11 - 19 Uhr